Immer mehr Experten und Expertinnen nutzen heute die Möglichkeit ein Sachbuch oder einen Ratgeber zu schreiben und zu veröffentlichen und so ihr Branding zu stärken, noch mehr Menschen zu erreichen und zusätzliche Einnahmequellen zu generieren. Manche schaffen auch den Sprung und werden Bestsellerautor oder Bestsellerautorin. Die wichtigsten Voraussetzung sind Fachwissen in dem Gebiet, über das geschrieben wird und Freude am Schreiben, kombiniert mit einem professionellen Lektorat. Ich bin immer wieder davon fasziniert, wie viele unterschiedliche Wege es dabei zum Erfolg gibt. Deshalb lade ich Autoren und Autorinnen von Ratgebern und Sachbücher zu Interviews ein, die bereit sind ihre Erfahrungen zu teilen. Diese Woche habe ich der Bestsellerautorin und Kinesiologin Helga Baureis einige Fragen zu ihrem ersten Buch gestellt.
Bestsellerautorin Helga Baureis
Hast du schon vor deinem ersten Buch Texte geschrieben?
Ich habe es versucht. Aber ich konnte es nicht. Obwohl Bücher schreiben mein erster Berufswunsch war! Doch wenn es in der Schule hieß: „Heute schreiben wir einen Aufsatz“, dann herrschte in meinem Kopf Leere. Ich sah nur noch eine weiße Leinwand, die sich nicht füllen ließ.
Wie hast du das Thema deines Buchs ausgewählt?
Das Thema kam mit meiner Arbeit. Ich bin Kinesiologin, und in den 90ern kamen viele Kinder mit Lernproblemen in meine Praxis. Weil ein Kind mit Leseschwäche kein Buch aufschlagen wird, habe ich die Übungen in ein Kartenset verpackt.
Was hat dich inspiriert, angetrieben, dein Buch zu schreiben?
Ich wollte es den Kindern so einfach wie möglich machen. Deshalb das Kartenset mit Illustration und Minitext als Anleitung. Aber ganz ehrlich? Ich wollte endlich Autorin sein!
Was hat dich inspiriert, angetrieben, dein Buch zu veröffentlichen?
Wenn ich mir die Arbeit mit der Texterei schon machte, sollten so viele Menschen wie möglich etwas davon haben. Und: Ich wollte Autorin sein!
Nenne ein Hindernis (tatsächlich oder vorgestellt), das du überwinden durftest, um dein Buch zu schreiben.
Das Konzept war ganz klar, und es mussten nur kleine Texte sein. Aber … diese lasen sich so hölzern. Eine Freundin (Autorin) kam vorbei, setzte den Rotstift an, gab mir zwei, drei Tipps und schon war der Knoten geplatzt! Bei meinem ersten Buch tat ich mir dann wieder schwer. Und wie! Nachdem ich das Manuskript endlich an den Verlag geschickt hatte, war ich drei Tage lang in heller Aufregung, weil ich dachte: „Die schicken mir das zurück und sagen, so einen Mist können sie nicht drucken!“. Dann kam eine Mail der Cheflektorin: „So tolle Ideen! Ich muss aufpassen, dass mir die Kolleginnen das Manuskript nicht vom Schreibtisch klauen. (Es ging um Liebeskummer!) Endlich mal jemand, der schreiben kann.“ Wow! Meinte sie wirklich MICH?
Welche Erfahrung gibst du anderen mit, die auch ihr Buch schreiben wollen?
Komme, was wolle: Dranbleiben, bis es klappt! Am besten täglich schreiben, ohne zu bewerten. Ich habe gemerkt, dass sich das, was ich zuerst für nutzloses Zeug hielt, am nächsten Tag als ziemlich brauchbar herausstellte. Auch gut: herausfinden, an welchem Ort und unter welchen Umständen es am leichtesten läuft.
Du hast schon mehrere Bücher geschrieben: Was machst du jetzt anders als beim ersten Mal?
Ich schreibe gerade mein 13. Buch 🙂 Was ich anders mache? Nichts. Es ist die innere Einstellung. Ich weiß ja, dass ich es kann und ich weiß, dass jedes neue Buch ein bisschen besser wird als das vorherige. Auch Schreiben ist nichts anderes als eine Übungssache.
Was hat sich für dich persönlich verändert, seit du dein erstes Buch veröffentlicht hast?
Ich bin stolz, mich Autorin nennen zu können. Bücher zu schreiben ist meine Leidenschaft (die mit Leiden mittlerweile nix mehr zu tun hat). Aber ich erinnere mich an eine Situation: Ein renommierter Verlag hatte mir den Auftrag gegeben, eine Autorin zu coachen, um sie fernsehtauglich zu machen. Diese hatte zeitgleich mit mir ihr erstes Buch veröffentlicht. Ich sehe mich noch in ihrer durchgestylten Wohnung in Frankfurts teuerstem Viertel am Esstisch sitzen … Wir wollten arbeiten, aber ihr Telefon klingelte ständig, weil sie Interviews geben sollte. „Und ich …?“, dachte ich enttäuscht. „Warum ruft bei mir keiner an?“ Das war 1996 und seitdem war ich in in verschiedenen Fernsehsendungen, und Interviews gab es natürlich auch einige.
Was möchtest du persönlich anderen Autoren und Autorinnen auf den Weg mitgeben?
Wenn sie bereits AutorInnen sind, wissen sie selbst, wie wichtig es ist durchzuhalten, bis man am Ziel ist.
Danke, liebe Helga – ich freue mich schon auf dein neues Buch und wünsche dir weiterhin viel Erfolg!
be wonderful!
Und du? Wann schreibst du dein Buch?