Ich begrüße heute die erfolgreiche Ratgeberautorin Kerstin Werner, die in einem Interview in der Serie „Mein erstes Buch – ein Erfolgsbericht“ über ihre persönlichen Erfahrungen erzählt.
Die Gründe, aus denen Menschen Bücher schreiben, sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Eines haben die wirklich guten Bücher gemeinsam: Der Autor, die Autorin sind begeistert von dem Thema, über das sie schreiben, und Kerstin Werner ist da ein besonders gutes Beispiel.
Begeisterung gemischt mit einem professionellem Lektorat ergibt ein gutes Erfolgsrezept, um die unbegrenzten Möglichkeiten und Gelegenheiten, die sich Autoren und Autorinnen heute durch die digitale Revolution im Buchsektor bieten, zu nutzen.
Kerstin Werner schreibt mit viel Liebe zum Leben und den Menschen und hat mittlerweile schon vier Ratgeber geschrieben und veröffentlicht. Mit „Wach auf – dein Leben wartet“ ist ihr ein toller Bestseller auf Amazon gelungen. In diesem Interview gibt Kerstin Werner Antworten auf die Frage, wie sie das geschafft hat:
Hast du schon vor deinem ersten Buch Texte geschrieben?
Mein Leben lang habe ich schon gerne und viel geschrieben. Ob in Tagebüchern, zu Festen Gedichte und Geschichten, Büttenreden an Karneval, Blogs, Zeitungsartikel und vieles mehr.
Wie hast du das Thema deines Buchs ausgewählt?
Nicht ich habe ein Thema gewählt. Das Thema hat eher mich gewählt. Ich hätte auch Liebesromane geschrieben, aber die kommen eben nicht aus meinen Fingern. Da kommt bislang nur Tiefgründiges raus, was andere Menschenherzen berührt und bewegt. Und weil es so ist, lass ich es auch so. Ich war schon immer jemand, der geschrieben hat, wenn etwas geschrieben werden wollte. Es gab noch keinen Moment, wo ich mich bewusst mit dem Vorsatz zum Schreiben hingesetzt habe. Und genauso sind vier Bücher entstanden.
Was hat dich inspiriert, angetrieben dein Buch zu schreiben?
Es klingt jetzt vielleicht total verrückt, aber mein Buch war schon zur Hälfte geschrieben – da wusste ich noch nicht, dass es irgendwann mal ein Buch werden wird. Wir hatten in einem der NLP-Kurse eine Prüfungsaufgabe, die lautete „Beschreibe deine eigene Entwicklung in einer Metapher!“ und genau damit begann alles. Ich merkte, dass es mir liegt schwere Themen leicht verständlich in Geschichten zu kanalisieren. Und das tat ich. Nicht, weil ein Buch daraus werden sollte, sondern weil es mir selbst gut tat.
Was hat dich inspiriert, angetrieben dein Buch zu veröffentlichen?
Im Grunde genommen die Impulse von außen. Menschen, die mir nach dem Lesen von meinen Geschichten schrieben, dass sie gerade heulend vor dem PC sitzen. Menschen, die sich plötzlich so sehr öffneten, dass ich manchmal nicht wusste, was da eigentlich gerade passiert. Ich selbst hatte nie das Gefühl, dass meine Geschichten so wertvoll sind. Aber auch das hat sich im Laufe der Zeit verändert.
Nenne ein Hindernis (tatsächlich oder vorgestellt), das du überwinden durftest, um dein Buch zu schreiben.
Bei mir war es das fehlende Selbstvertrauen. Ich habe immer mehr gezweifelt als sonst irgendwas. Ich habe mich oft verglichen. Andere fand ich immer besser als mich. Damit war ich natürlich voll im Mangeldenken. Ich fokussierte mich auf das, was ich nicht hatte, statt darauf zu gucken, was ich habe. Das legte sich in dem Moment, als ich mir bewusst machte, dass es kein Zufall sein wird, dass ich berührend schreiben kann. Ich ließ mich in den Gedanken fallen, dass der liebe Gott mir dieses Talent geschenkt hat. Und seitdem fließt es!
Welche Erfahrung gibst du anderen mit, die auch ihr Buch schreiben wollen?
Jeder sollte das schreiben, was einem selbst liegt. Das, was einfach ist. Leichtigkeit ist mir ganz wichtig, wenn ich schreibe. Alles, wofür ich selbst brenne, wird andere entzünden können. Die Herzensstimme ist am allerwichtigsten. Denn wenn das Herz die Führung übernimmt, können wir vertrauen. In uns und auch in das, was wir schreiben.
Wenn du schon mehrere Bücher geschrieben hast: Was machst du jetzt anders als beim ersten Mal?
Ganz ehrlich? Nichts! Ok, ich hab durch die Lektorate nochmal etwas mehr Deutsch gelernt. *grins* Aber ansonsten mach ich es so wie beim ersten Buch: Ich schreibe das, was raus will.
Was hat sich für dich persönlich verändert, seit du dein erstes Buch veröffentlicht hast?
Bei mir haben die Bücher auch eigene Prozesse ausgelöst. Es ist so, als wenn ich mein Herz öffne und Botschaften an mich selbst schreibe. Ich kann durchs Schreiben verarbeiten, abschließen und meine eigene Seele heilen. Das ist für mich das Wertvollste überhaupt.
Was möchtest du persönlich anderen Autoren und Autorinnen auf den Weg mitgeben?
Vertrauen! Vertraue dir selbst und schreibe, was du auch wirklich vom Herzen her schreiben möchtest. Versuche nicht danach zu schauen, was die Masse lesen will, sondern was dein Herz entzündet. Mach keinen Krampf aus dem Schreiben, sondern lass es fließen. Und wenn es mal nicht fließt, dann mach halt was anderes.
Kerstin Werner
Danke für deine liebevollen und offenen Worte, liebe Kerstin! Ich wünsche dir, deinen Lesern und Leserinnen weiterhin viel Erfolg und Freude mit deinen Büchern!
Ran an die Tasten!
Tom Oberbichler