Die Entdeckungsreise einer Bestsellerautorin
Johanna Wasser ist eine sehr erfolgreiche Romanautorin, die ihre Bücher regelmäßig in den Top 100 von Amazon platziert. Mit ihrem aktuellen Buch geht sie neue Wege. »Die Glücksforscherin« ist kein Roman, sondern eine Geschichte, die mehr Ratgeberin ist, ein Inspirationsbuch.
Ich kenne Johanna von gemeinsamen eBook-Events und hatte die Freude, sie mit Chris Pape bei der »Glücksforscherin« mit Lektorat zu unterstützen.
Anlässlich des Book-Launches hat sich Johanna Wasser bereit erklärt mir für dich einige Fragen zu beantworten. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Schreiben und Veröffentlichen von Romanen und Ratgebern aus der Sicht einer Bestsellerautorin.
Tom:
Liebe Johanna, herzlich willkommen. Das Thema Glück zieht sich wie ein roter Faden durch deine Bücher. Wie bist du dazu gekommen, deiner erfolgreichen Romanserie (Amors Glücksfall, Das Glück ist ein flüchtiger Dieb, Die 6. Farbe des Glücks) ein Inspirationsbuch, einen Ratgeber folgen zu lassen? Was ist deine wichtigste Motivation?
Johanna:
Vielen Dank für deine lieben Worte, Tom. „Die Glücksforscherin“ ist ein Projekt, das deutlich älter ist als meine Idee zu den Glücks-Romanen. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung, so mitten in der noch nicht vollständigen Glücksreihe (das letzte Buch ums Thema Glück folgt noch im Frühsommer) ist vielleicht etwas außergewöhnlich. Doch auf der anderen Seite auch nicht. Dieses Buch glänzt mit eigenem Willen, wie ich es bisher nie erlebt habe. Es wollte jetzt raus, also folge ich einfach
Tom:
Wenn du dich an die Entstehung der Glücksforscherin erinnerst, was war da ähnlich, was war anders – im Vergleich zu deinen Romanen?
Johanna:
Die Glücksforscherin war ursprünglich nicht darauf ausgelegt, als Buch herausgebracht zu werden. Es war meine eigene Suche in Sachen Glück, die mich erst durch die Welt geschickt hatte. Es dauerte Jahre und etliche vollgeschriebene Notizbücher, bis tatsächlich die Idee zu einem Buchprojekt dazu entstand.
Tom:
Und das Schreiben selbst? Dein Arbeitsrhythmus, deine Rituale, was war da bei deinem neuen Buch besonders?
Johanna:
Tatsächlich anders war lediglich der Überarbeitungsprozess. Es war intensiver als die Lektorats- und Diskussionsphase eines Romans. Da das Inspirationsbuch zudem auch sehr persönlich ist, musste ich viele Hinweise von dir und von Chris erst setzen und in mir arbeiten lassen, bevor ich den Text für die Veröffentlichung anging. Es war daher nicht nur zeitintensiver, sondern auch sehr lehrreich und spannend für mich.
Tom:
Als Autor und Autorin haben wir immer eine sehr persönliche Beziehung zu unseren Büchern. Wie fühlt sich das für dich an, wenn du deine Romane mit der Glücksforscherin vergleichst?
Johanna:
Die Glücksforscherin ist einfach mehr ich als es die Romane sind, ja je sein können. Natürlich fließen in jeden meiner Romane Dinge aus meinem persönlichen Umfeld rein, die Protagonisten entstehen in meinem Kopf, also müssen sie etwas mit mir zu tun haben. Dennoch ist es völlig anders. Sie sind alle fiktiver Natur. Auf das Inspirationsbuch trifft es schlicht nicht zu.
Tom:
Das Glück spielt in unterschiedlicher Form immer eine wichtige Rolle in deinen Büchern. Wie hat sich dein Blick auf das Glück, durch die neue Perspektive verändert?
Johanna:
Ich lerne tagtäglich, dass das Beschäftigen mit dem Thema Glück das Glück als solches tatsächlich nährt und vergrößert. Es ist für mich eine ganz tolle Erfahrung, gerade jetzt, durch den mittlerweile immer stärker werdenden Austausch mit meinen Lesern. Ich bin sehr dankbar für alle Begegnungen, die in diesem Bereich bereits passiert sind und immer wieder passieren.
Tom:
Was waren auf der schreibtechnischen Seite für dich neue Herausforderungen beim Schreiben deines Ratgebers?
Johanna:
Wie ich schon angedeutet habe, war für mich der Schritt der Überarbeitung ganz anders und sehr herausfordernd. Gar nicht im negativen Sinne, sondern weil ich gemerkt habe, wie viele Möglichkeiten es gibt, etwas so oder so zu formulieren und dabei etwas völlig anderes dabei entstehen zu lassen. Es hat mich im Nachhinein sehr darin bestärkt, ein Lektorenteam mit ins Boot zu nehmen, das sich in diesem Bereich so toll engagiert. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!
Tom:
Was sind für dich die größten Gemeinsamkeiten zwischen deinen Romanen und der Glücksforscherin?
Johanna:
Die Quelle ist immer die gleiche. Die Glücksforscherin ist außerdem mit einem kleinen Element versehen, das ich sicherlich aus meiner Tätigkeit als Romanautorin mitbringe. Es ist ein kleines bisschen romanhaft, was ich wunderschön finde. Denn ich bin eine Erzählerin, keine Ratgeberin im klassischen Sinn. Wenn sich jemand inspiriert fühlt, etwas aus meiner Glücksforscherin mitzunehmen und auszuprobieren, freue ich mich sehr. Aber dies trifft ebenso auf meine Romane zu. Ich bin glücklich, wenn jemand etwas in dem was ich tue, findet, was er für sich nutzen kann!
Tom:
Sprichst du mit deinem neuen Werk die gleiche Zielgruppe an wie bei deinen Romanen – oder gehst du diesmal in eine andere Richtung?
Johanna:
Ich glaube, die Zielgruppe wird sich nicht wesentlich unterscheiden, vielleicht ist sie hier noch ein kleines bisschen differenzierter. Nicht alle, die sich unterhalten lassen, wollen MEINE Geschichte hören.
Tom:
Ist die Glücksforscherin der Auftakt zu einer neuen Karriere für dich? Welche Projekte liegen in der Zukunft für dich?
Johanna:
Ich bin sehr glücklich mit dem, wie es gerade läuft, das Jahr 2015 und eigentlich auch 2016 sind bereits mit Projekten verplant. Doch gerade von dem Inspirationsbuch habe ich gelernt darauf zu hören, was sonst so auf mich zukommt. Dinge ergeben sich, und ich bin offen und gespannt, was in Zukunft auf mich und mein Schreiben wartet.
Tom:
Wo und in welcher Form können deine Leserinnen und Leser dich und die Glücksforscherin finden?
Johanna:
Ich bin im Moment sehr bei Facebook präsent. Auch blogge ich ein bisschen auf meiner Internetseite und lasse mir über die Schulter schauen. Zum Sommer hin wird sich dies allerdings ein bisschen ändern, da ich gerne wieder den Faden meiner Geschichten weiterführen möchte. Natürlich können mich meine Leser weiterhin über meine HP und auch FB erreichen. Lesen kann man meine Bücher, auch die Glücksforscherin, als eBook mit einem Kindle oder einer Kindle-App, da ich die eBooks exklusiv über Amazon vertreibe. Die Bücher sind gerade im Druck und werden ab Sommer überall bestellbar sein. Ich schreibe aber sehr gerne persönliche Widmungen und freue mich daher immer, wenn die Leser direkt auf mich zukommen und die Bücher so bestellen (Bookshop auf meiner Seite oder direkt über FB).
Tom:
Liebe Johanna, vielleicht magst du zum Abschluss den Leserinnen und Lesern noch ein Geschenk machen und ihnen 2 Tipps aus deiner Erfahrung als Bestsellerautorin mitgeben, die dich so richtig weitergebracht haben.
Johanna:
Ich habe festgestellt, dass das EINZIGE, was wirklich hilft, die Echtheit ist. Und es schadet nicht, beharrlich zu sein.
Ich habe im Veröffentlichungsprozess für meine Bella (Die sechste Farbe des Glücks) ein paar unbequeme Entscheidungen getroffen, weil es sich für mich am meisten nach mir angefühlt hat. Und heute weiß ich aus ganz vielen Feedbacks, dass dies MICH ausmacht. Ich habe einen leicht eigenen Still zu schreiben, der nie allen gefallen wird. Aber ich bin jetzt an dem Punkt zu verstehen, dass genau das mich zu Johanna Wasser macht.
Tom:
Danke für das Gespräch – ich wünsche dir viel Erfolg mit deinem Buch!